Entstehung der Locken

Entstehung der Locken

Erfahre, wie Locken entstehen und was Deine DNA damit zu tun hat.
Haarporosität Du liest Entstehung der Locken 4 Minuten Weiter Lockentypen

Wir klären Dich auf!


Auf Deiner Lockenreise hast Du bestimmt schon vieles über Lockentypen, Porosität, Protein und Feuchtigkeit gehört und gelesen. Doch wie entstehen überhaupt die verschiedenen Haarstrukturen? Genau darum soll es in diesem Blog-Beitrag gehen.  


Es ist alles eine Frage der Gene.

Jede Eigenschaft im menschlichen Körper wird von den Genen bestimmt. DNA-Sequenzen beeinflussen alles von der Körpergröße über den Hautton bis hin zur Augenfarbe, Haarfarbe und natürlich auch der Haarstruktur.

🔎 Lockiges Haar ist ein autosomal-dominantes Merkmal. Das heißt, wenn Du von einem Deiner Elternteile ein Gen für lockiges Haar hast, vom anderen aber ein Gen für glattes Haar, setzt sich das "stärkere" Locken-Gen durch und bringt seine Eigenschaft zum Ausdruck. Da es nicht immer ganz eindeutig ist, kann es je nach Art und Stärke der Gene zu einer Mischung aus beiden kommen, wie z. B. welligem Haar.

Haare sind lange Hornfäden, die aus Keratin bestehen. Eine einzelne Haarsträhne besteht aus zwei grundlegenden Komponenten: dem Schaft, der über der Kopfhaut erscheint, und dem Haarfollikel, der in einer tieferen Hautschicht gebildet wird, fest in der Unterhaut sitzt und nicht sichtbar ist.

Die Struktur der Haarfollikel spielen bei der Entstehung von strukturiertem Haar eine entscheidende Rolle. Einfach ausgedrückt ist ein Follikel der Teil, der für die Haarproduktion verantwortlich ist. Die Eigenschaften eines Haarfollikels beeinflussen direkt die Form und Textur des von ihm produzierten Haares.

Querschnitt des Haarschafts:

Ob Haare glatt oder lockig sind, liegt am Querschnitt des Haarschafts. Ist der Querschnitt rund bzw. symmetrisch, ist der Haarschaft meist sehr glatt und es entsteht ein gerades Haar. Bei einem runden bis ovalen Querschnitt kann der Haarschaft glattes oder leicht welliges Haar bilden. Bei einem stark elliptischen bzw. asymmetrischen Querschnitt bilden sie meist sehr starke, kleine Locken.

👉 Zusammengefasst: Je ovaler der Querschnitt und die Neigung des Haarschafts aus der Kopfhaut, desto stärker und kleiner die Locken.

💡 Man denke an den “Geschenkband-Effekt”. Beim Reiben mit der Schere ändert sich die Beschaffenheit des Bändchens. Die Schere trägt Material ab, und das bewirkt, dass sich das Band verzieht - und dann kräuselt es sich. So ähnlich kann man sich das Zusammenspiel zwischen Follikelkante (Schaft) und Haaroberfläche vorstellen.

Fettige Kopfhaut und trockenes Haar:

Jedes Haarfollikel ist mit einer Talgdrüse verbunden, die das Haar umgibt. Bei jeder Bewegung des Haarfollikels wird eine winzige Portion talgartiges Sekret (Fett) abgegeben. Das in den Talgdrüsen produzierte klare, dünnflüssige Fett (Sebum) überzieht die Hautoberfläche sowie die Oberfläche der Haarschäfte mit einem wasserabweisenden Schutzfilm. Dies verleiht dem Haar Geschmeidigkeit, Glanz und verhindert das “Sprödewerden” sowie Abbrechen des Haares.

🔎 Je ovaler der Querschnitt und die Neigung des Haarschafts, desto geringer die Talgproduktion. Daher sind stark gelockte Haare meist trockener und haben einen geringeren Fettfilm auf der Kopfhaut als glatte Haare. Bei übermäßiger Talgproduktion (Seborrhoe) kommt es zu einem deutlich sichtbaren Fettfilm: das Volumen am Ansatz fällt ab und die Haare bzw. Kopfhaut wird schneller strähnig und fettig.

Fettiges bzw. trockenes Haar hat also hauptsächlich mit der Beschaffenheit des Haarschafts und der damit verbundenen Talgproduktion zu tun. Es bedeutet nicht wie "dreckig" das Haar ist. Mit der richtigen Pflegeroutine kannst du dem entgegenwirken:

👉 Bei schnell fettender Kopfhaut oder flachem Haaransatz eher zu einem tiefenreinigenden Shampoo greifen, damit der Ansatz wieder mehr an Volumen gewinnt. Außerdem mit nicht zu schweren Produkten arbeiten und die Produkte nicht an den Ansatz geben, sondern mit den Spitzen/Längen beginnen.

👉 Bei stark gelockten Haaren bedeutet dies, dass die Haare weniger gewaschen werden müssen, da das Haar weniger schnell anfettet und im Umkehrschluss sogar eher noch trockener sein kann. Daher wird bei Afro-Haaren oder dicken, starken Locken mit mehr Feuchtigkeit gearbeitet, also z. B. mit feuchtigkeitsspendenden Shampoos oder auch gerne mit einem Haaröl.

Take-away:

Deine DNA bestimmt Dein Lockenmuster, d.h. Deine Haare sind genauso individuell und besonders wie Du ❤️  Akzeptiere und liebe Deine Locken so wie sie sind, denn so sind sie wunderschön!

1 Kommentar

Patrick Lasch

Patrick Lasch

jetzt im Alter formen sich meine Haare vermehrt zu lockigem Haar, obwohl ich ansonsten stets glattes Haar hatte. Mutter hatte lockiges Haar, was mein drittältester Sohn anscheinend geerbt hat. Weitere Kinder haben glattes Haar. Jetzt stelle ich in meinem Alter (80) fest, dass auch mein noch völliges Haupthaar lockiger wird, was meine Frau irritiert und sagt, weil sie mich mit glatten Haaren kennen lernte, ich solle mich kämmen. Jedoch geht es nicht die Locken raus zu kämmen, mein gelocktes Haar setzt sich immer wieder durch. WIE KANN DAS SEIN ?

jetzt im Alter formen sich meine Haare vermehrt zu lockigem Haar, obwohl ich ansonsten stets glattes Haar hatte. Mutter hatte lockiges Haar, was mein drittältester Sohn anscheinend geerbt hat. Weitere Kinder haben glattes Haar. Jetzt stelle ich in meinem Alter (80) fest, dass auch mein noch völliges Haupthaar lockiger wird, was meine Frau irritiert und sagt, weil sie mich mit glatten Haaren kennen lernte, ich solle mich kämmen. Jedoch geht es nicht die Locken raus zu kämmen, mein gelocktes Haar setzt sich immer wieder durch. WIE KANN DAS SEIN ?

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